Erklärung zur Anwendung von Hypnotherapie im Rahmen des Coachings (Hypno-Coaching) und der Hypnotherapie (Kurzform von 2019)
Präambel: Hypnosetherapie und Hypnotherapie sind Begriffe, die von Personen mit staatlicher Therapieerlaubnis genutzt werden. Coaches der DAGH nutzen eher Umschreibungen, wie „Anwendung von Methoden aus der modernen Hypnose und Hypnotherapie im Coaching“. Coaches vermeiden den Begriff und das Feld der Therapie und leisten nur begleitende, beratende Hilfestellung außerhalb der Therapie. Sie nutzen „Hypnose“ nur im Rahmen von Metaphern, Geschichten, Arbeit in leichter Trance an Coachinganliegen u. Ä. Coaches der DAGH nutzen niemals hypnotische Methoden im Rahmen von Therapie, wenn Sie hierzu keine staatliche Erlaubnis haben. Der Begriff Hypnose wird im Folgenden weit gefasst und meint auch Hilfestellung außerhalb der Therapie mit Methoden aus der Hypnose / Hypnotherapie und umfasst daher auch das Hypno-Coaching.
Ethik des Coachings (DFC) Präambel
Coaching und die Fort- oder Weiterbildung zum Coach findet in einem Rahmen statt, der unbedingt folgende Prinzipien verwirklicht.
Coaching ist …
herrschaftsfrei und freiwillig
Coaching ist keine Führung und findet außerhalb eines Rahmens von Abhängigkeit oder Führung statt.
auf die Person bezogen
Coaching ist eine individuelle Beratung und keine Unternehmensberatung.
prozesshaft
Coaching ist keine Fachberatung. Coaching befähigt Klienten dazu, selber zu entscheiden und zu handeln.
vertrauensvoll und verschwiegen
Coaching bedarf eines vertrauensvollen freiwilligen Rahmens.
unabhängig
Der Coach verfolgt lediglich das Ziel, Klienten zur Verwirklichung ihrer Ziele zu befähigen. Der Coach darf hierbei nicht abhängig, erpressbar sein oder durch Fremdinteressen oder wirtschaftliche oder andere Not gesteuert sein.
dialogisch / interaktionell
Coaching entwickelt sich in einer authentischen Begegnung; nicht durch Vortrag oder Tools.
Jede Ausnahme hiervon muss offengelegt und gut begründet sein. Sie darf allein dem Wohl des Klienten dienen.
Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Gesundheit werden von Menschen in ihrer alltäglichen beruflichen und privaten Umwelt geschaffen, mitgestaltet und gelebt: dort wo Menschen arbeiten, lieben, spielen, lernen. Nur dort wo Menschen für sich und auch für andere Verantwortung übernehmen, für sich und andere einstehen, wachsen gesunde Beziehungen, aus denen Lebensfreude und angemessene Leistung hervorgehen können. Menschen möchten in der Lage sein, selbst Entscheidungen zu treffen, sie möchten Einfluss nehmen und auch Kontrolle über ihre eigenen Lebensumstände ausüben können. Voraussetzung hierfür ist, dass Menschen ein tiefes Vertrauen in sich aktivieren können – das Vertrauen, das Zutrauen und die Fähigkeit, die
Zusammenhänge, Muster und Abläufe zu verstehen (Verstehen),
die eigenen Geschicke mit zu beeinflussen, zu handhaben und zu steuern (Selbstwirksamkeit),
dem eigenen Leben Sinn und Bedeutsamkeit zu verleihen (Relevanz).
Wir befähigen unsere Klienten und helfen ihnen dabei, ihre eigenen Ressourcen zu erkennen und einsetzen zu können und auch auf äußere Ressourcen zugreifen zu können, um ihre Anliegen angemessen zu bearbeiten und die oben aufgeführten Wege zum Vertrauen beschreiten zu lernen. Unsere Klienten dürfen von uns viel Kompetenz, einen hohen Weiterbildungsstandard und umfassende Berufserfahrung erwarten. Sie sollen sich in der Zusammenarbeit mit uns als gleichberechtigte Partner wahrnehmen und intensiv an ihren Zielen und Anliegen arbeiten können. Dies stellen wir u.a. durch unsere Verpflichtung auf die folgenden ethischen Richtlinien sicher.
Wir möchten unseren Klienten helfen, eine Welt zu gestalten, in der sie gerne leben möchten. Diese Gestaltung findet zu allererst in den „Köpfen“ unserer Klienten statt. Wir sehen uns dabei nicht als Experten für die Lösungen unserer Klienten, sondern als hilfreiche Begleiter, die mit großer Prozesskompetenz den Klienten dabei behilflich sind, ihre Anliegen und Ziele zu bearbeiten, damit sie mehr Klarheit und Handlungskompetenz in ihrem Leben finden.
Ein Coach sollte für sich und für die Klienten folgende Orientierungshilfe verstehen und anwenden:
Was wir oder unsere Klienten tun oder wofür wir uns oder unsere Klienten sich entscheiden, soll in unser Leben, das Leben der Klienten und in die Welt mehr Frieden, Entfaltungsmöglichkeiten und Wohlergehen bringen.
Ein Coach sollte die Ziel-Mittel-Relation unterscheiden können:
Wir als Coach und unsere Klienten können lernen, zwischen Zielen, Mitteln und Handlungen zu unterscheiden. Eine Handlung oder ein Mittel sollten auf ein Ziel hin ausgerichtet sein, das die oben genannten Kriterien erfüllt. Viele Coaches und viele Klienten verirren sich, indem sie denken, dass „Mittel“ (z.B. Wissen, Erkenntnis, Selbsterfahrung, Vermehrung von Reichtum, Wertschöpfung …) Ziele sind.
Minimale ethische Sollens-Grundsätze für DFC-Coaches